Mils mt Galavorstellung zum Sieg

Mils mt Galavorstellung zum Sieg

Mils beendete am Freitagabend die Sieglosigkeit und darf nach dem 6:1-Husarenritt in Rum weiter von der Aufstiegsrelegation träumen: Während Eiterer und Angerer einen Doppelpack schnürten, unterliefen den Hausherren folgenschwere Abwehrpatzer.

Spielbericht von fanreport.at :

Die Ausgangslage war klar: Mils musste nach sechs Spielen ohne Dreier gewinnen, um die zuletzt geschrumpfte Chance auf den Einzug in die Aufstiegsrelegation zu wahren. Mit dem Kantersieg in Rum gelang es dem Team von Trainer Gernot Glänzer, den Zweiten Telfs (Sonntag zuhause gegen Volders) unter Zugzwang zu setzen und den Rückstand auf zwei Punkte zu verkürzen.

In den Reihen der Gäste kehrten die zuletzt angeschlagenen Abwehrkräfte Fabian Kölli und Rosario Kirchler in die erste Elf zurück, insbesondere Kölli stabilisierte die Milser Hintermannschaft, in all seinen Kopfballduellen genoss der junge Innenverteidiger aufgrund seines großgewachsenen Körpers immense Vorteile - er nutzte diese Überlegenheit gut aus.

In den Reihen von Rum fehlte eine Schlüsselfigur: Drazen Kekez durfte wegen seiner fünften Gelben Karte nur zuschauen. Am Rande drang durch, dass der offensive Mittelfeldkicker ab Sommer für Tirol-Ligist SV Hall auflaufen könnte. Die Zeichen stehen wohl auf Abschied. Durch seine Sperre kam Rum-Youngster Daniel Schreiner zu seinem Startelf-Debüt, hatte bei der über weite Strecken kompakten Milser Defensive aber einen schweren Stand. Zumeist machten sich die Gäste das Leben durch vermeidbare Fehlpässe selbst schwer.

Bilic umkurvt Fuchsberger zur Führung

In einer von viel Kampf geprägten Begegnung fand Mils in der ersten halben Stunde ein klares Chancenplus vor. Rum geriet immer dann ordentlich ins Schwitzen, wenn der Tabellendritte seine flinken Kicker aus dem Rückraum kommend in die Tiefe schickte. So entstand dann auch die Führung: Nachdem Thomas Eliskases nach Zuspiel von Martin Angerer erst noch am langen Eck vorbeischoss (5.), passte die Präzision zwei Minuten später deutlich besser: Wieder war es Angerer, der die Aktion mit einem Steilpass einleitete, Josip Bilic umkurvte Rum-Torwart Marko Fuchsberger und musste nur noch ins leere Tor einschieben.

Zum zweiten Mal binnen weniger Minuten wurde Mils mit einem Schnittstellenpass brandgefährlich - Rum wirkte schwerfällig und unkonzentriert. Dann fanden die Hausherren etwas besser ihr Spiel - in dieser Phase hatte die in schwarzen Dressen angetretene Auswärtself auch Glück, den Vorsprung verteidigen zu können: Stefan Hörtnagl wollte nach Flanke von Rum-Kapitän Patrick Pagler unbedrängt zu Torwart Simon Fili zurückköpfen - der Versuch misslang und der Ball ging knapp übers Tor (16.).

Nur wenig später stellten sich die Gastgeber im eigenen Strafraum einmal mehr alles andere als geschickt an. Mils-Sturmtank Martin Angerer vernaschte die Rumer Hintermannschaft und blieb auch im Duell mit Fuchsberger der klare Sieger - sein Schuss ins kurze Eck ebnete über die Innenstange den Weg zum 22. Saisontreffer (20.) - wie schon in der vergangenen Spielzeit ballert sich der 26-Jährige wohl auch 2013/14 zur Torschützenkrone in der Landesliga West. Bei allem Respekt - seine Verfolger suchen in der Einzelwertung bereits mit dem Fernglas nach ihm.

Anschlusstreffer für Rum der Anfang vom Ende

Mit einer frühen Auswechslung setzte Rum-Interimstrainer Stefan Höller ein Zeichen, um seine Schützlinge aufzurütteln. Rum gab trotz Rückstand jedenfalls nicht auf, kämpfte sich zurück: Durch Patrick Pagler, der von einer perfekten Hereingabe des linken Mittelfeldspielers Martin Krenn profitierte und staubtrocken den 1:2-Anschlusstreffer erzielte (29.). Fünf Minuten zuvor hatte Krenn selbst die große Chance, scheiterte aber am an diesem Abend außerordentlich wachsamen Fili, der den scharfen Schuss mit seinen Fäusten klärte.

Angetrieben durch den neuen Hoffnungs-Punch wollte Rum weiter angreifen - stattdessen bedeutete das 1:2 letztlich den Anfang vom Ende. Eliskases sorgte in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit für die komfortable 3:1-Pausenführung, nachdem der Flügelflitzer einen Traumpass in die Tiefe von Angerer mit einem überlegten Schuss ins lange Eck abschloss. Sowohl Angerer als auch Eliskases brachte Rum in den ersten 45 Minuten nie unter Kontrolle. Angerer zeigte, dass er auch präsent sein kann, indem er Tore vorbereitet. Der schnelle Eliskases hätte den Hausherren indes wohl sogar in Zeitlupen-Geschwindigkeit Probleme bereitet.

Auch in Folge des Wiederanpfiffs zum zweiten Spielabschnitt gehörten Mils die günstigen Momente. Erst verpasste Gündüz, der nach unglücklicher Abwehr von Mils-Defensivchef Thomas Killinger das runde Leder unkontrolliert übers Tor jagte, den Ausgleich. Im Gegenzug machte Manuel Eiterer die Rumer Hoffnungen auf einen Punktgewinn endgültig zunichte. Völlig allein tauchte der quirlige Offensivmann vor Fuchsberger auf, bezwang den Oldie-Torwart mit all seiner Frechheit (56.).

Eiterer und Angerer schnüren Doppelpack

Rum präsentierte sich in der Defensivabteilung weiterhin nicht sattelfest, Mils schlug eiskalt zu. Erst ließ Eiterer Fuchsberger mit einem platzierten flachen Abschluss ins linke Eck nicht den Hauch einer Chance (62.), Angerer machte das halbe Dutzend voll, als der Top-Angreifer das Zweikampfduell mit Andreas Strasser für sich entschied und im Abschluss seinen ausgeprägten Instinkt demonstrierte.
Mils outete sich nach der Pause als Meister der Effizienz. Gelegenheiten des leidgeprüften Aufsteigers in der zweiten Halbzeit: Mangelware. Erwähnenswert sind neben dem Gündüz-Versuch maximal ein direkter Eckball, mit dem Marco Porta überraschen wollte (61.) oder etwa der Fernschuss von Christian Tomasini, den Fili routiniert abwehrte (81.). Zu diesem Zeitpunkt war schon alles entschieden. Trotzdem: Schade, wenn Fili nach dieser Saison seine Torwarthandschuhe tatsächlich in die Schublade räumen würde. Der Routinier wird mit dem Karriereende in Verbindung gebracht, würde dem Tiroler Unterhaus abgehen: Mit seinen Paraden und freilich auch in seiner Funktion als Reizfigur für die gegnerischen Fans - Fili lebt seine Emotionen über 90 Minuten voll aus.

Während Mils-Coach Glänzer von einem verdienten Sieg sprach, litt hinter dem Heimtor der Rumer Michael Messner mit. Der mit Kreuzbandriss außer Gefecht gesetzte Leitwolf übernimmt - wie fanreport.com am Dienstag berichtete - ab Sommer das Trainerzepter des Landesligisten. Was auch der 30-Jährige sich eingestehen musste: Den Kappa-Schützlingen fehlte in diesem Flutlicht-Duell wichtige Qualität. Neben Kreativgeist Kekez nicht zuletzt Stammgoalie Manuel Matyas (Fingerbruch), der beim Tabellenzwölften in Zeiten wie diesen nicht adäquat ersetzt werden kann. Der Sportplatz-Bosna schmeckte den Rumer Unterstützern am Ende besser als die Leistung der Protagonisten auf dem grünen Rasen.


SK Rum - SC Mils 1:6 (1:3)

Tore:
0:1 Bilic (7.)
0:2 Angerer (20.)
1:2 Pagler (29.)
1:3 Eliskases (45.)
1:4 Eiterer (56.)
1:5 Eiterer (62.)
1:6 Angerer (79.)

Ausschluss:

Gelb-Rot - Protopopow (Rum, 82., Foul)

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