Mils kommt mit 4:2 unter die Räder

Mils kommt mit 4:2 unter die Räder

Der IAC nutzte am Samstag eine inferiore Milser Defensivleistung aus, um den Aufstiegsanwärter mit 4:2 vom ASKÖ-Areal zu verbannen. In den Reihen der Hausherren zeigte ein neuer Japan-Import mit seinem Doppelpack groß auf

Spielbericht von fanreport.com

Während Telfs in der Tabelle dank dem fünften Sieg im fünften Saisonspiel davon zog, tritt Mils weiterhin auf der Stelle. Die Elf von Trainer Gernot Glänzer verlor acht Tage nach dem 0:4 in Thaur auch gegen den IAC mit 2:4. Der Rückstand auf den (angestrebten) Relegationsplatz beträgt bereits fünf Punkte. Seit drei Spielen sieglos, Mils-Trainer Gernot Glänzer hat seinen Humor selbst in der sportlichen Krise nicht verloren: "Bei uns ist der Wurm drin - und damit ist nicht unser Obmann gemeint." Der heißt nämlich Peter Wurm.

Konträre Stimmung bei den siegreichen Innsbruckern, die damit die letzten drei Partien für sich entscheiden konnten. Dass die Konkurrenz in den Reihen des IAC derzeit groß ist, bekamen der etatmäßige Kapitän Boris Glavas (zuletzt verletzt) und sein Binden-Stellvertreter Andreas Steindl am eigenen Leib zu spüren. Beide mussten zunächst die Ersatzbank drücken.

Mit neuen in den violetten Vereinsfarben gehaltenen Trikots startete der IAC fatal in die Begegnung: Bereits nach vier Minuten köpfte Thomas Killinger die Gäste nach Flanke von Daniel Strickner in Führung. Eine glückliche Fügung für die Hausherren, dass Mitsuki Kawahara postwendend der Ausgleich gelang. Mitsuki wer? Der Japaner wurde in der Sommerpause gemeinsam mit Landsmann Ryosuke Kanai in die Liste der Neuzugänge beim IAC eingereiht. Der Klub hat im abgelaufenen Fußball-Jahr gute Erfahrungen mit Japan-Importen gemacht: Kenshin Matsuzawa spielte sich in die Auslage und kickt nun für Regionalligist Schwaz.

Angerer meldet sich mit Tor zurück

Während Kanai schon vor längerer Zeit beim IAC anheuerte, kam Kawahara erst vor kurzem. Und er schlug ein wie eine Bombe: Jung, Mittelfeldspieler, blitzschnell. Und torgefährlich. Aufgrund seines ablaufenden Visums darf Kawahara nur noch ein paar Wochen in Österreich bleiben, muss danach zurück in seine Heimat. Der IAC rechnet sich gute Chancen aus, Kawahara im Frühjahr wieder begrüßen zu dürfen. "Eine Waffe", würde sich Trainer Sladjan Pejic darüber freuen.

Beim Ausgleich zum 1:1 konnten die Milser Verteidiger Josip Bilic und Rosario Kirchler einen Schnittstellenpass nicht unterbinden - Kawahara war auf und davon (6.). Den Namen Martin Angerer hat der Asiate wahrscheinlich noch nie in seinem Leben gehört. Der Milser Kapitän fehlte zuletzt verletzungsbedingt - als Mensch und vor allem als Torjäger. Am Samstag kehrte die Lebensgarantie des Vereins zurück in die Startelf.

Seine Präsenz war nicht zu übersehen. Zwar wollten ihm die Hausherren keinen Raum lassen. Bei einem Mann dieses Kalibers aber ein Ding der Unmöglichkeit. Kurz vor dem Pausenpfiff traf Angerer zum perfekten Zeitpunkt zur 2:1-Führung zugunsten der Milser: Aus halblinker Position zirkelte der doppelte Torschützenkönig der letzten beiden Jahre das Spielgerät ins lange Eck (43.).

IAC nutzt Milser Abwehrfehler

In der Pause packte Pejic die zurückliegenden Gastgeber bei der Ehre, sagte: "Wir gewinnen dieses Spiel am Ende mit 3:2. Wer daran glaubt, der geht mit mir jetzt dort hinaus. Wer nicht daran glaubt, der soll sitzen bleiben." Alle gingen mit. Auch Andreas Leitner, aktuell im Dress des IAC der Mann der Stunde. Der "Bua" - wie ihn alle aufgrund seines jung wirkendem Äußeren nennen - traf im dritten Startelfeinsatz der Saison zum dritten Mal, profitierte gegen Mils von einem schweren Abwehrpatzer. Nach einem Missverständnis zwischen Mils-Goalie Simon Fili und Abwehrchef Thomas Killinger rollte der Ball zum etwas seitlich stehenden Leitner. Aus rund 30 Metern traf Leitner ins leere Tor (57.).

Auch beim 2:3 stellte sich die Gäste-Verteidigung etwas ungeschickt an. In einer Kombination zwischen zwei IAC-Jokern setzte György Krizbai seinen Mitspieler Andreas Steindl in Szene. Der kleingewachsene Akteur mit der Rückennummer 31 überhob Fili zur Führung (78.). Bereits auf die Siegerstraße eingebogen, machte Kawahara mit seinem zweiten Tagestor in der Nachspielzeit einen Haken unter den IAC-Heimsieg (92.).

Fazit: Schwere Abwehrpatzer verhinderten, dass Mils beim Gastspiel in Innsbruck wieder zurück in die Erfolgsspur fand. Den IAC muss man in der aktuellen Verfassung für das Spitzenfeld der Landesliga West absolut auf der Rechnung haben. Der Halbzeit-Tipp von Coach Pejic ging knapp daneben, er wird damit leben können.


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