Derbysieg!

Derbysieg!

Der unterlegene Tabellenführer Absam verstand kurzzeitig die Welt nicht mehr. Aber das Tor von Martin Angerer zum 2:1 für die Hausherren zählte und machte den Titelkampf in der Landesliga West wieder spannend.

Spielbericht von fanreport.com

Absam-Trainer Christian Kellner musste am Wochenende gleich zwei Derby-Niederlagen hinnehmen: Das 1:2 von seinem Absam in Mils schmerzte wohl mehr als jene von Herzensklub Austria im Wiener Derby gegen Rapid (0:1).

Von Anfang an zeigte Mils, dass dass Duelle zweier Lokalrivalen nicht von der Tabellensituation, sondern von Herz und Leidenschaft geprägt sind. Und so gehörte die erste Halbzeit den stark aufspielenden Hausherren, die in dieser Phase deutlich mehr vom Spiel hatten. Einziges Manko war wie schon bei der 1:2-Heimniederlage gegen Reutte vor einer Woche die Torchancenverwertung. Wiederholt fanden Martin Angerer, der nach seiner Lungenentzündung wieder in die Startelf zurückkehrenden Daniel Strickner und Co. ihren Meister in Absams erfahrenem Schlussmann Walter Steiner, der den angeschlagenen Florian Feichtner exzellent vertrat.

Während die rund 500 Derby-Besucher die fällige Milser Führung als wahrscheinlich einstuften, schockte ein Elfmeterpfiff die Hausherren. Tomislav Tomic hatte sich plötzlich über die linke Seite durchgetankt und wurde von Strickner elfmeterreif zu Fall gebracht. Vom Punkt erzielte Dominik Müller sein 19. Saisontor und stellte den Spielverlauf damit völlig auf den Kopf (41.). Noch vor der Pause vergab Angerer eine weitere Milser Gelegenheit.

Großer Wirbel um Milser Lucky Punch

Vier Minuten nach dem Seitenwechsel machte sich Manuel Eiterer sein wohl schönstes Geburtstagsgeschenk: Nach sehenswerter Vorarbeit von Strickner brachte der linke Mittelfeldspieler die Milser mit dem Ausgleich zurück ins Spiel. Der Rückschlag schien die Absamer allerdings nicht zu schwächen, sondern bärenstark zu machen. In der Folge war der Tabellenführer nämlich das tonangebende Team. Mehrmals hatte Mils Dusel, nicht erneut in Rückstand zu geraten: Andreas Schrott köpfte an die Stange, ein Tomic-Freistoß hatte ebenfalls das Aluminium-Geräusch zur Folge. Auch Mils-Goalie Fabian Schumacher konnte sich bei einem Freistoß von Schrott auszeichnen.

Die spielentscheidende Szene wird aufgrund ihrer Kuriosität in die Derby-Historie eingehen: Gäste-Goalie Steiner rutschte mit dem Ball über die Strafraumgrenze. Völlig folgerichtig entschied Schiedsrichter Cemil Et (wurde von Konrad Plautz auf der Linie assistiert) auf Freistoß für Mils. In diesem Trubel schnappte sich Angerer das runde Leder und schoss den Ball ins Tor. Obwohl Steiner noch nicht in sein Tor zurückgekehrt war, erklärte Et den Treffer - trotz lautstarker Gäste-Proteste - für regelkonform. Der Ball sei nicht gesperrt gewesen. Sehr kurios!

"Uns bringt es nichts, wenn sich der Schiedsrichter danach bei uns entschuldigt", haderte Absam-Trainer Christian Kellner nicht nur mit der 88. Minute, sondern auch mit einem ausgebliebenen Elfmeterpfiff nach einem möglichen Vergehen am eingewechselten Franco Trentinaglia.

Fazit: Mils hat die tolle Derby-Bilanz der vergangenen Jahre mit dem knappen 2:1-Heimerfolg bestätigt. Der Sieg gegen den Erzrivalen ließ das Spitzenfeld in der Landesliga West wieder enger zusammenrücken. Absam führt nur noch einen Punkt vor Zirl, das sich in Neustift mit 2:0 durchsetzen konnte. Über das 2:1 von Angerer, der im Frühjahr erstmals traf, wird man noch lange sprechen. Das Last-Minute-Glück, das Absam in den letzten Partien für sich verbuchen konnte (Reutte, Zirl), hat sich ausgerechnet im Derby in Pech verwandelt.


SC Mils - SV Absam 2:1 (0:1)
Sportplatz Mils, 500 Zuschauer

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